Die Streitfrage neu beleuchtet – ist sie wirklich biblisch?

In dem von Jehovas Zeugen herausgegebenen Buch „Gott anbeten“ wird im Kapitel 6, Seite 50-51, „Die Streitfrage, mit der jeder zu tun hat“ thematisiert und folgendes erklärt:

WIR alle haben mit der wichtigsten Streitfrage zu tun, in welche die Menschheit je verwickelt worden ist. Unser ewiges Geschick hängt davon ab, auf welcher Seite wir stehen. Diese Frage trat auf, als in Eden eine Rebellion ausbrach. Satan fragte Eva damals: „Sollte Gott wirklich gesagt haben: Ihr dürft nicht von jedem Baum des Gartens essen?“ Sie erwiderte darauf, Gott habe in Bezug auf e i n e n Baum gesagt: „Ihr sollt nicht davon essen, . . . damit ihr nicht sterbt.“ Darauf bezichtigte Satan Gott kurzerhand der Lüge, indem er sagte, weder Evas noch Adams Leben hinge von dem Gehorsam gegenüber Gott ab. Er unterstellte Gott, er enthalte seinen Geschöpfen etwas Gutes vor — die Fähigkeit, für ihr Leben eigene Normen aufzustellen. Satan behauptete: „Gott weiß, dass an demselben Tag, an dem ihr davon esst, euch ganz bestimmt die Augen geöffnet werden, und ihr werdet ganz bestimmt sein wie Gott, erkennend Gut und Böse“ (1. Mose 3:1-5). Satan sagte im Grunde, den Menschen ginge es besser, wenn sie für sich selbst entscheiden würden, statt Gott zu gehorchen. Dadurch focht Satan Gottes Regierungsweise an, und es entstand die überaus wichtige Streitfrage um die universelle Souveränität Gottes, das heißt um sein Herrscherrecht. Es kam die Frage auf: Was ist für die Menschen besser — die Regierungsweise Jehovas oder eine von ihm unabhängige Herrschaft? Jehova hätte Adam und Eva zwar sofort hinrichten können, aber dadurch wäre die Streitfrage der Souveränität kaum zufriedenstellend geklärt worden. Dadurch, dass Gott die menschliche Gesellschaft über eine lange Zeit gewähren ließ, konnte er genau zeigen, wohin die Unabhängigkeit von ihm und seinen Gesetzen führt. Satans Angriff auf Jehovas Herrscherrecht endete nicht mit den Vorgängen in Eden. Er zog die Loyalität anderer Geschöpfe gegenüber Jehova in Zweifel. Dies wurde zur nebengeordneten Streitfrage, die eng mit der ersten zusammenhängt. Sein Einspruch richtet sich sowohl gegen die Nachkommen Adams und Evas als auch gegen alle Geistsöhne Gottes, ja sogar gegen Jehovas geliebten erstgeborenen Sohn. In den Tagen Hiobs behauptete Satan beispielsweise, wer Jehova diene, diene ihm nicht, weil er Gott und seine Regierungsweise liebe, sondern aus Eigennutz. Er argumentierte, alle würden ihrem eigennützigen Verlangen folgen, sobald sie Entbehrungen auf sich nehmen müssten (Hiob 2:1-6; Offenbarung 12:10).

Zusammenfassend kann gesagt werden, das die Streitfrage darin besteht, dass a.) Satan sich gegen die Maßstäbe YHWH’s stellte und behauptete, der Mensch kann durch individuelle Lebensweisen selbst entscheiden was für ihn das Beste ist, was Gut und Böse ist und b.) unterstellte er, dass die Menschen nur aus Egoismus bzw. Eigennutzen Gott dienen würden und sobald sich der Glaube an Gott nicht mehr lohnend auszahlen würde, der Mensch seinen eigenen Weg ohne den Schöpfer geht.

Ist diese Interpretation der Heiligen Schrift richtig? Gibt es diese universale Streitfrage, in der sich jeder Mensch befindet wirklich? Hat der Teufel gelogen, wenn er diese These aufstellte? Was erfahren wir über Gottes Persönlichkeit, wenn es eine Streitfrage gibt?

 

Die Interpretation der universalen Streitfrage 

Es ist richtig, dass aus 1. Mose 3:1-5 der Teufel durch eine geschickte Frage versuchte, Zweifel aufkommen zu lassen. Der Teufel ging so vor, weil er wusste, dass Gott durch Jesus zu Adam gesprochen hatte. Als dieser also das Gebot gab, war die direkte Übergabe des Gebotes an den Mann gerichtet, Adam hingegen unterrichtete seine Frau. Dies können wir wissen, da sich YHWH selbst an sein eigenen festgestellten Maßstab hält, den er unter anderem in Korinther einmal festhalten lies:

Ich will indes, daß ihr wißt, daß das Haupt jedes Mannes der Christus ist; das Haupt einer Frau aber ist der Mann; das Haupt des Christus aber ist Gott.“ (1. Korinther 11:3)

Wenn damals prophetische Worte oder Gebote gegeben worden sind, so wurde dies unter einer einfachen Struktur getan: Gott -> Jesus -> Engel -> Mann -> Frau und Kinder. Da dies der Teufel wusste, und dabei war, als höchstwahrscheinlich Jesus als Mundschenk YHWH’s Adam das Gebot des Baumes und das Verbot sich dessen nicht zu nähren gegeben hatte, wandte er sich an Eva, die nur durch Überlieferung dieses Gebot zu hören bekam. In Ihr war es einfacher etwas in Frage zu stellen und er wusste auch, dass Adams Liebe zu seiner Frau die Schwachstelle war, Gottes Gebote zu übertreten.

Hat der Teufel direkt gelogen, als er behauptete, der Mensch würde an dem Tag, an dem er davon isst, nicht sterben, während YHWH dies voraussagte? Interessant ist, dass das Geschehen eine Frage der eingenommenen Sichtweise ist. Als YHWH gebot, dass der Mensch an dem selben Tag sterben würde, betrachtete er es nicht aus der Sichtweise oder vielmehr dem Zeitgefühl von Menschen, da bei Gott ein Tag wie bei uns 1000 Jahre sind:

Indes möge diese e i n e Tatsache eurer Kenntnis nicht entgehen, Geliebte, daß e i n Tag bei YHWH wie tausend Jahre ist und tausend Jahre wie e i n Tag.“ (2. Petrus 3:8)

Adam und Eva wurde nicht 1000 Jahre alt, wurden somit in Gottes Augen nicht einmal einen Tag bzw. überlebten diesen Tag. Aus Gottes Sichtweise betrachtet hat der Teufel gelogen. Hat er es aber aus dieser geäußert? Als der Teufel dies in Frage stellte, kann man davon ausgehen, dass er die menschliche Zeitrechnung von 24-Stunden im Sinn hatte. Er sagte somit, wenn ihr heute davon esst, werdet ihr auch nicht heute davon sterben, nicht an diesem Tag. Demnach war es keine Lüge, sondern eine Frage der Sichtweise. Außerdem behauptete Satan, dass der Mensch nun sein würde wie Gott, erkennend von Gut und Böse. (1. Mose 3:5)

Auch dieses muss man dem Teufel zugutehalten, dass er mit seiner Aussage Recht behielt. Durch die Gabe der Frucht der Erkenntnis, die aus Gottes Geist bestand, hatten die Menschen nun die Fähigkeit, wenn auch nicht vollkommen, Gut und Böse zu unterscheiden, zumal sie jetzt wussten, was Sünde oder das Böse ist. Sie bekamen Fähigkeiten, die der Mensch als solches nicht haben durfte. Erkennend aus dem Bibelbericht können wir nachlesen:

Und YHWH rief den Menschen wiederholt und sprach zu ihm: „Wo bist du?“ Schließlich sagte er: „Deine Stimme hörte ich im Garten, aber ich fürchtete mich, weil ich nackt war, und so versteckte ich mich.“ Darauf sprach er: „Wer hat dir mitgeteilt, daß du nackt bist? Hast du von dem Baum gegessen, von dem nicht zu essen ich dir geboten hatte?“ Und der Mensch sagte weiter: „Die Frau, die du mir beigegeben hast, sie gab mir Frucht von dem Baum, und so aß ich.“ YHWH sprach hierauf zur Frau: „Was hast du da getan?“ Darauf erwiderte die Frau: „Die Schlange — sie betrog mich, und so aß ich.““ (1. Mose 3:8-13)

Aus Scharmgefühl und im dem Bewusstsein, dass sie nun Sünder waren, erkannten sie auch, dass sie nackt sind. Gott schließt automatisch also daraus, zumal sein geistiges Auge alles überblickte, dass sie von dem Baum der Erkenntnis aßen. So sagte Gott selbst:

Und YHWH sprach dann: „Siehe, der Mensch ist im Erkennen von Gut und Böse wie einer von uns geworden, und nun, daß er seine Hand nicht ausstreckt und tatsächlich auch Frucht vom Baum des Lebens nimmt und ißt und auf unabsehbare Zeit lebt.“ (1. Mose 3:22)

Wir können klar sagen, dass der Teufel nicht log, als er behauptete, der Mensch könne wie Gott sehen, Gut und Böse. YHWH selbst erklärte, dass der Mensch nun wie einer von ihnen sei, damit meinte er wahrscheinlich sich und seinen einziggezeugten Sohn, Christus Jesus in seiner vormenschlichen Gestalt. Der Mensch starb auch nicht an einem 24-Stundentag, oder aus der Tatsache heraus, weil sie von der Frucht des Baumes der Erkenntnis aßen. Der Mensch starb, weil durch den Ungehorsam sie nicht mehr zum Baum des Lebens geführt worden sind – dieser hatte also nicht von Naturs das Geschenk des ewigen Lebens in sich tragend sondern sollte es erst noch bekommen. Was bedeutet dies jedoch für uns? Ist aus dem Bericht des Buches Mose, insbesondere aus 1. Mose 3:1-5 zu erlesen, dass daraus eine universale Streitfrage resultierte, die nun an alle Menschen erginge? Nein! Nicht das Wort Streitfrage noch der Gedanke in dieser Richtung lassen einen Schluss daraus erkennen. Gibt es einen anderen Bibelbericht, der darauf schließen lässt?

 

Hiobs Bericht aus der Bibel 

Im Bibelbuch Hiob können wir folgendes lesen:

Danach kam der Tag herbei, an dem die Söhne des wahren Gottes hineingingen, um sich vor YHWH zu stellen, und da kam auch Satan in ihrer Mitte, um sich vor YHWH zu stellen. Da sprach YHWH zu Satan: „Von woher kommst du denn?“ Satan antwortete darauf YHWH und sagte: „Vom Umherstreifen auf der Erde und vom Umherwandeln auf ihr.“ Und YHWH sprach weiter zu Satan: „Hast du dein Herz auf meinen Knecht Hiob gerichtet, daß es seinesgleichen keinen gibt auf der Erde, einen Mann, untadelig und rechtschaffen, gottesfürchtig und von Schlechtem weichend? Auch hält er noch an seiner unversehrten Lauterkeit fest, obwohl du mich gegen ihn reizt, ihn ohne Ursache zu verschlingen.“ Aber Satan antwortete YHWH und sagte: „Haut um Haut, und alles, was ein Mensch hat, wird er für seine Seele geben. Strecke zur Abwechslung doch deine Hand aus, und rühre an sein Gebein und sein Fleisch, [und sieh,] ob er dir nicht direkt ins Angesicht fluchen wird.“ Daher sprach YHWH zu Satan: „Da ist er in deiner Hand! Nur auf seine Seele gib acht!““ (Hiob 2:1-6)

Wir können zurecht sagen, dass Satan den Beweggrund Hiobs, aber auch des Menschen im Allgemeinen in Frage stellte und versuchte, einen gewissen Zweifel anzufechten. Da YHWH dies erkannte, lies er zu, dass Hiobs Leiden, der nicht aufgeklärt war und wie wir keine Kenntnis davon hatte, auf die Probe Satans gestellt worden ist. Hiob erwies sich, trotz Fehlerhaftigkeit und auch falscher Erkenntnis, treu und wurde dafür von YHWH am Ende gesegnet. Hiob bewies, dass nicht jeder Mensch so war, wie die Mehrheit der Menschen zu sein schien.

Was erschließt sich aus diesem Bericht? Das Gottes vertrauen in Hiob ihn nicht im Stich lies, sondern Hiob YHWH treu blieb, trotz Problemen – YHWH wusste als Allwissender letzendlich auch wie Hiobs Herz handeln wird. Lässt sich daraus nun ableiten, dass trotz Hiobs Treue und des Gegenbeweis an Satan, daraus eine weltweite, an jedem Menschen gerichtete, Streitfrage erging, die bis auf den heutigen Tage noch andauert? Nein! Auch hier ist weder das Wort Streitfrage, noch der Gedanke gegeben, dass nach der Erprobung diese geklärt werden müsse!

Gäbe es diese Streitfrage, die an alle Menschen gleicherweise so ergeht, wie die an Hiob, hätte bis in alle Ewigkeit diese angebliche Streitfrage immer bestand, da jeder neugeborene Mensch, der auf diese Welt kommt, den Gegenbeweis mit seinem Leben erbringen müsste. Dies wäre eine Endlospirale, die auf Kosten eines Abtrünnigen ewiges Leid hervorbringen würde – dies lässt sich nicht mit der Persönlichkeit YHWH’s vereinbaren, der Liebe ist. (1. Johannes 4:16)

 

Eine fragwürdige Streitfrage: 7 Millionen Zeugen Jehovas bringen den Gegenbeweis?

Der Bibelbericht bzw. die Interpretation und offizielle Lehrmeinung von Jehovas Zeugen lassen klare Zweifel aufkommen, dass diese Streitfrage, die erlären würde warum Gott das Böse zulässt, gar nicht existiert.

Betrachten wir diese Denkweise als eine neutrale Person, die sich von einen Beweis überzeugen lassen möchte, um zu entscheiden, was der richtige Weg ist, zu welchem Streiter der Frage würden wir eher tendieren?

Auf der Welt befinden sich momentan rund 7-8 Milliarden Menschen. Jedoch gibt es nur 7 Millionen aktive Zeugen Jehovas, die das Recht dazu hätten, einen Gegenbeweis wie Hiob zu erbringen. Statistisch betrachtet, kommen auf 1000 Menschen nur ein Zeuge Jehovas als Beweis in die Streitfrage. Was bedeutet dies? Wenn der Teufel also 1000 Menschen als Beweis seiner Theorie anführen kann, dass sie aus falschen Beweggrund Gott dienen, überhaupt nicht dienen so käme ein treuer Zeuge Jehovas, der sich der Streitfrage völlig bewusst sein muss und auch nach diesem rechtschaffen lebt, als Gegenbeweis. Prozentual gesehen, spricht also 99,9% der Beweislage für Satans Theorie, während nur 0,1% für Gottes Gegenbeweis spricht. Da zudem noch gelehrt wird, dass Gottes Volk unter fortlaufender Auslese besteht, bedeutet dies, dass nicht jeder aktive Zeuge ein Schaf ist, untreu und sterben kann oder auch aus falschen Beweggrund Gott dient; so fällt der Gegebenweis Seitens Gottes und seiner Diener unter 0,1%. Kommen wir auf die Eingangs erwähnte Frage zurück: Würden wir als neutrale Person nicht der Fraktion unseren Glauben schenken, die auf der sicheren Beweislage steht, in diesem Fall ~ 99,9%? Natürlich!

Kann man den Teufel als Lügner bezeichnen, wenn er doch behauptete, dass der Mensch im Allgemeinen Gott nur aus Eigennutz bzw. Egoismus dient, wenn er ihn überhaupt so dient wie es ihm allein gefällt, wie es aus dem Bibelbericht Hiob hervorgeht? Dies sollte jeder für sich selbst entscheiden!

Sofern diese Streitfrage wirklich bestehe, könnte man sich vorstellen, dass ein Geschöpf und Ankläger Gottes in seiner These zu 99,9% mehr im Recht ist oder Recht hat, als der Schöpfer selbst, der laut dem Bibebericht allwissend und allmächtig ist? Ist dies der Grund, warum aus der Offenbarung hervorgeht, dass bei der Rebellion im Himmel, in der geistigen Welt, 1/3 der Engel abfielen und zu Dämonen geworden sind? (Offenbarung 12:3, 4)

Wenn die Streitfrage laut Dogma der Zeugen Jehovas die zentrale Lehre der Bibel ist, über den Messias und bis hin zu Gottes Königreich, warum kommt das Wort Streitfrage, oder der Gedanke nicht vor in der Bibel? Warum verlor Jesus oder die Apostel kein Wort darüber? Wie kann es sein, dass ein Geschöpf und abtrünniger Engel fast zu 100% im Recht gegen sein Schöpfer ist? Ist die Streitfrage nur eine fiktive Interpretation, um eine oberfläche Antwort darauf zu geben, warum Gott das Böse zulässt?

Hinzukommend darf nicht vergessen werden, dass durch das Bewusstsein in einer angeblichen Streitfrage zu leben, automatisch jeder aufrichtige Christ den Teufel als vermeintlicher Lügner entlarven möchte, aus Liebe zu Gott. Demnach wird dieser Mensch, der in diesem Bewusstsein sich befindet, versuchen sein Bestes immer zu geben, um für die Aufklärung der Streitfrage zu dienen. Befände sich jedoch dieser Christ nicht in diesem Bewusstsein, würde er dann von Natur aus richtig handeln, immer auf Gottes Seite der Streitfrage stehen und durch sein aktiven Lebensbeweis antreten – wahrscheinlich nicht. Als Christus als Gegenbeweis für die vollkommene Seite diente innerhalb der angeblichen Streitfrage, so muss deutlich aufgeführt werden, dass ein vollkommenes Leben gegen zwei ehemals vollkommene Menschen, Adam und Eva, als Beweis herangeführt wurde. Auch in diesem Punkt beweißt die Statistik, dass auch unter vollkommenen Umständen die Mehrheit Satans vermeintliche These stützt.

Können wir angesichts diesen unleugbaren Umständen von biblischer Wahrheit sprechen, dass die Streitfrage an alle Menschen erging, und immer noch ergeht, sowie als eine Beweisführung aus der Bibel genommener Erkenntnis entstand, trotz des statistischen Sieges des Teufels und vermeintlich aufgestellten These?

Die Bibel zeigt deutlich in Johannes 8:44, dass der Teufel ein Lügner ist, ja sogar der Vater der Lüge, doch die Streitfrage, wenn dieses existieren würde, beweißt, dass er kein Lügner ist. Daraus ergibt sich die einfache und logische Schlussfolgerung, dass die Streitfrage nicht existiert noch jemals existieren kann! Anderfalls müsste man behaupten, dass die Bibel sich irrt, Jesus Aussage falsch war und Satan die Wahrheit gesprochen hätte – dies geschehe nie! „Himmel und Erde werden vergehen, meine[Christus] Worte aber werden nicht vergehen.“ (Markus 13:31)

 

Was verrät die Streitfrage über Gottes Persönlichkeit? 

Oftmals wird erklärt, dass die Zulassung der Streitfrage auf reine Liebe basiere, da ansonsten die Rebellion, die ja bereits sowieso 1/3 bzw. jeden dritten Engel abfallen lies, zu einem riesen Ausmaß und Zweifel innerhalb des Engelsheeres geführt hätte.

Was verrät die Streitfrage, die biblisch nicht fundiert ist, über Gottes Persönlichkeit?

Laut dem Bibelbericht ist Gott die Liebe in Person. Er hat diese Eigenschaft also nicht nur, wie z.B. Gerechtigkeit und Macht, sondern ist Liebe selbst. Was verrät uns Gottes Wort über die Eigenschaft der Liebe? Unter anderem sagt Gott von sich selbst, da er Liebe ja ist, dass die Liebe „nicht nach ihren eigenen Interessen blickt“ (1. Korinther 13:4, 5). Andere Übersetzungen sprechen auch davon, dass Liebe nicht nach seinen eigenen „Vorteil“ blicken würde.

Die Streitfrage, so wie sie Bestand hat, verrät jedoch über Gott, dass es um seinen eigenen Vorteil oder sein Interesse ging. Als Satan also behauptete, dass die Menschen selbst entscheiden können was Gut und Böse ist, sah YHWH seine selbstaufgestellten Maßstäbe für Gut und Böse gefährdet – dies wäre ein Verlust gewesen, also der Verlust einer Sache die seinen eigenes Interesse im Auge behält. Auch der Gedanke, dass der Mensch nur Gott aus Egoismus dienen würde, war aus Gottes Sichtweise gesehen der Verlust von Menschen, die aus Liebe Gott dienen. Warum können wir dies sagen? Der Sinn des Lebens bestand darin, dass Gott sich an Geschöpfen erfreue, der Mensch war die Krone der Schöpfung, da dieser nicht aus Instinkt, so wie Tiere, sondern aus freien Willen und Liebe Gott dienen würde. Der Verlust des Menschen oder des richtigen Beweggrundes des Dienens, war zugleich also auch das Verlieren des eigenen Vorteils seitens Gottes – sein eigenes Interesse wäre aus dem Blickfeld geraten.

Können wir außerdem behaupten, dass Gott, der Liebe ist, eine Streitfrage über die Jahrtausende hinweg an alle ergehen lässt, obwohl er weiß, dass das fast endloses Leid für die Menschheitsfamilie mit sich bringen würde? Leid für den gesamten Planeten, eingeschlossenen auch alle anderen Lebensformen die keine Menschen sind?

Wo besteht die Liebe darin zu sagen, dass der Mensch freies Geleit bekäme, trotz des Ausmaßes? Könnten wir als Eltern unser Gewissen damit rechtfertigen, wenn wir argumentieren, dass wir nicht eingegriffen haben, als das Kind auf den zugefrorenen See lief und trotz der Belehrung leider einbrach und qualvoll starb? Würden wir unsere Kinder mit einer Bombe spielen lassen, die seinen Tod und den Tod von vielen anderen Zufolge hätte, mit der fadenscheinigen Erklärung, dass die Folge es selbst tragen muss und jeder ein Individuum ist, das selbst entscheidet? Demnach wäre es nicht nur Liebe gewesen, auch bei dem Sündenfall einzugreifen, sondern hätte auch gezeigt, dass das Wohl der ersten Menschen sowie den darauffolgenden Menschen Gott mehr bedeuten würde, als seine egoistischen Ziele der Streitigkeiten des Teufels und der angeblichen Streitfrage durchzusetzen.

Die Streitfrage, sofern diese wirklich existieren würde, unterstellt Gott direkt schlechte Beweggründe, und dass YHWH nur aus eigennützigen Gründen bzgl. des Herrscherrechts nicht eingegriffen hat. Ist dies unsere Vorstellung von einem gerechten Vater, der ja Liebe ist und nicht sein eigenes Interesse, seinen eigenen Vorteil nur sieht? Wohl kaum!

 

Eine Streitfrage zwischen Schöpfer und Geschöpf – unendliches Ausmaß an Blasphemie

In dem von Jehovas Zeugen herausgegebenen Buch „Was lehrt die Bibel wirklich?“ wird die Streitfrage in Kapitel 11 auf Seite 110, Absatz 12 folgendermaßen veranschaulicht:

Ein Lehrer erklärt seiner Klasse, wie eine schwierige Aufgabe zu lösen ist. Ein schlauer Schüler behauptet frech, der Lösungsweg des Lehrers sei falsch. Der Schüler sagt, er wisse eine viel bessere Lösung, und unterstellt damit dem Lehrer, dass er unfähig ist. Einige Schüler glauben das und stellen sich auf seine Seite. Was jetzt? Wenn der Lehrer die Störenfriede vor die Tür setzt, was werden dann die anderen in der Klasse denken? Werden sie nicht annehmen, dass die Unruhestifter Recht haben? Vielleicht verlieren sie alle den Respekt vor dem Lehrer, weil sie denken, er habe Angst, dass sich seine Lösung als falsch herausstellt. Aber nehmen wir doch einmal an, der Lehrer lässt den Besserwisser zeigen, wie er die Aufgabe lösen würde. So etwa ging Jehova vor. Vergessen wir nicht, dass die Rebellion in Eden nicht nur Gott und die Rebellen betraf. Millionen von Engeln schauten zu (Hiob 38:7; Daniel 7:10). Jehovas Vorgehen würde auf die Engel und letztlich auf die ganze vernunftbegabte Schöpfung große Auswirkungen haben. Was tat Jehova also? Er ließ Satan zeigen, wie er über die Erde herrschen würde. Auch ließ Gott zu, dass sich die Menschen unter Satans Führung selbst regieren. Der Lehrer in unserer Veranschaulichung weiß, dass der aufsässige Schüler und seine Anhänger im Unrecht sind. Aber er weiß auch, dass die ganze Klasse davon profitiert, wenn er die Störenfriede versuchen lässt, ihren Standpunkt zu beweisen. Können sie die Aufgabe nicht überzeugend lösen, werden aufrichtige Schüler zugeben müssen, dass es doch am besten ist, wenn der Lehrer die Klasse unterrichtet. Außerdem verstehen sie dann, warum der Lehrer in Zukunft keine Störenfriede mehr dulden wird. Auch Jehova weiß, dass es für alle aufrichtigen Menschen und Engel von Nutzen ist, wenn sie sehen, dass Satan und seine Anhänger gescheitert sind und sich die Menschen nicht selbst regieren können. Wie Jeremia in alter Zeit werden sie folgende wichtige Wahrheit bestätigt finden: „Ich weiß wohl, o Jehova, dass nicht beim Erdenmenschen sein Weg steht. Es steht nicht bei dem Mann, der da wandelt, auch nur seinen Schritt zu richten(Jeremia 10:23).

Ohne weiter darüber nachzudenken ergibt dieses Beispiel in Sich einen Sinn und ist schlüssig. Ja, es ist eine sehr gute Vorgehensweise, wenn ein Lehrer auf derartige Begebenheit so reagieren würde. Bei näherer Betrachtung stellen wir aber fest, dass dieses Beispiel nicht nur hinkt, sondern im Grunde Blasphemie gegenüber YHWH und seinen Eigenschaften ist. Wieso können wir dies sagen?

Wissen sollte man, dass ein Lehrer Fehler macht. Es kann auch sehr gut sein, dass ein Schüler eine Möglichkeit gefunden hat, eine Aufgabe anders oder sogar besser zu lösen, als der Lehrer selbst. Beides sind Menschen, mit unterschiedlichen Fähigkeiten, und stehen in Gottes Sichtweise auf selbiger Stufe als Sünder. Nicht einmal im Ansatz lässt sich dieser Gedanke mit Gott und dem Teufel veranschaulichen. YHWH ist im Gegensatz zu Satan der Schöpfer aller Dinge. Es spielt keine Rolle, ob Gott in einer Frage im Recht wäre zu herrschen, da durch die Erschaffung er automatisch das Recht und die Macht dazu hat. Hinzukommend ist Gott allwissend, im Gegensatz zum Teufel. Deshalb ist es nicht möglich, eine bessere Lösung zu finden, als Gott selbst gefunden hat – mehr als Allwissenheit gibt es nicht. Jedes vernunftbegabte Geschöpf weiß, dass der Weg für eine Lösung dem zuteil wird, dem das Wissen und die Macht darüber verfügt.

Würden wir diese Dinge jedoch hypothetisch betrachten, und hätte der Teufel in der Streitfrage wirklich gesiegt, würde was genau geschehen? YHWH würde sein Herrscherrecht und die Bestimmung von gerechten Maßstäben dennoch nicht abgeben, ob an den Teufel oder jedes Geschöpfes als Individuum allein. Demnach ist diese Streitfrage nur eine leere Phrase, der theosophische Versuch, auf eine Frage die sich die Menschen seit Jahrtausenden stellen, eine passende Antwort zu geben – Seelenfang. Näher betrachtet ergibt sie weder Sinn, noch ist sie biblisch sondern unterstellt Gott eigennützige Beweggründe, der Liebe ist! Ist es nicht unchristlich zu behaupten, Gottes Persönlichkeit würde es zulassen, mit einer seiner Geschöpfe in eine Streitdebatte zu gehen, und das auf Kosten von Milliarden Lebewesen über viele Tausenden von Jahren hinweg? Nach der Klärung dieser Streitfrage, könnte nicht jedes Geschöpf gleiches Recht anfechten, und eine neue Streitfrage ins Leben rufen, die Gott zwingen würde, auf diese ebenfalls einzugehen? Kann ein Geschöpf den Allmächtigen zwingen und zu einer Handlungsweise treiben, die nicht Teil des Planes Gottes war?

Wir können zumindest klar sagen, dass, sofern die Streitfrage Bestand hätte, Gott sich selbst schuldig machen würde, nicht rechtzeitig eingegriffen zu haben. Er kannte das Herz des Engels, dass sich einmal zum Teufel machen würde, und somit auch sein Beweggrund, seine Handlungsgrundlage, die Ereignisse die daraus resultieren deutlich erkennen und vorhersehen, ganz automatisch. Gott hätte also deutlich gewusst, dass es zu einer Streitfrage käme und hätte Teilschuld für die Unterlassung bzw. Hilfestellung des Bösen, des Keimes der in Satan langsam heranwuchs. Es wäre nicht nur sein Recht, sondern auch die Pflicht gewesen, diesem Keim zu ersticken, eher es zur ersten Sünde käme!

 

Beweise für egoistische Beweggründe in der Bibel

Sofern die Streitfrage ihre theologische Richtigkeit hätte und ebenfalls Teil der Bibel wäre, dürfte sie sich nicht mit anderen Texten aus der Heiligen Schrift widersprechen. Aufrichtigen Bibellesern wird auffallen, das viele Begebenheiten bzw. Beweggründe aus rein eigennützigen wenn nicht gar egoistischen Gründen geschehen ist. Folgende Beispiele sollen dies verdeutlichen:

Im Johannesevangelium finden wir den Bericht vor, dass Jesus das bevorstehende Abendmahl mit Blut und Fleisch veranschaulichte. Für viele seiner getauften Jünger klang es also nach buchstäblichem Kannibalismus. Viele verließen Jesus und seine Lehren, da dies nicht mehr für ihr Gewissen tragbar war. Nur die „aufrichtigen Apostel“ blieben. Warum blieben sie jedoch bei Jesus, obwohl sie Anfangs auch nicht richtig verstanden, was Christus damit lehren wollte? War es wirklich echte Liebe?

Deswegen wandten sich viele seiner Jünger ab, den hinter ihnen liegenden Dingen zu, und gingen nicht mehr mit ihm. Daher sagte Jesus zu den Zwölfen: „Ihr wollt doch nicht etwa auch weggehen?“ Sịmon Petrus antwortete ihm: „Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte ewigen Lebens; und wir haben geglaubt und erkannt, daß du der Heilige Gottes bist.“ (Johannes 6:66-69)

Simon Petrus ergriff das Wort, und erklärte, warum sie bei Jesus blieben – es war der Wunsch nach ewigen Leben, also ein eigennütziger bzw. egoistischer Beweggrund. Es wäre nicht schwierig gewesen zu sagen, dass sie beim ihm bleiben, weil sie ihn lieben. Hatte Satan doch Recht, wenn selbst die Apostel aus dem Eigennutzen heraus, in der Wahrheit blieben?

Eine andere Begebenheit zeigt, wie Paulus darüber dachte, warum er unter anderem für sein Glaubenshaus handelt:

Nicht, daß ich ernstlich die Gabe suche, sondern ich suche ernstlich die Frucht, die eurem Konto mehr Guthaben einträgt.“ (Philipper 4:17)

Paulus lehrte also öffentlich, dass nicht Liebe allein Grund für den Glaubenskampf und der Drangsal ist, die er und andere im Begriff waren zu erdulden, sondern vielmehr „die Frucht, die dem Konto mehr Guthaben einträgt“, also der eigennützige Beweggrund, durch einen guten Namen bei Gott sich einen besseren Lohn, zumindest dessen Zusicherung, zu erhaschen. Ist dies jedoch echte Liebe, ein wahrer Beweggrund, im Angesicht dessen, dass Liebe „nicht nach eigenen Interesse ausblickt“? (1. Korinther 13:4, 5)

Die Worte aus Petrus führen deutlich vor Augen, was der Sinn des Glaubens überhaupt ist:

Obwohl ihr ihn jetzt nicht seht, übt ihr doch Glauben an ihn aus und freut euch sehr mit unaussprechlicher und verherrlichter Freude, da ihr das Endziel eures Glaubens, die Rettung eurer Seelen, erlangt.“ (1. Petrus 1:8, 9)

Das Endziel des Glaubens ist weder Liebe, noch Wahrheit oder Gerechtigkeit, oder dass man ein guter Mensch wird. Es bedeutet auch nicht, Gott glücklich zu machen und seinen Willen zutun. Das Endziel ist die Rettung der eigenen Seele – ein rein eigennütziger bzw. egoistischer Beweggrund!

Einen weiteren Gedanken, dass Menschen nicht nur aus Liebe, sondern Egoismus Gott dienen, so wie der Teufel es angeblich behauptete als universale Streitfrage, finden wir in Hebräer wieder:

Ohne Glauben aber ist es unmöglich, ihm wohl zugefallen, denn wer sich Gott naht, muß glauben, daß er ist und daß er denen, die ihn ernstlich suchen, ein Belohner wird.“ (Hebräer 11:6)

Was immer ihr tut, arbeitet daran mit ganzer Seele als für YHWH und nicht für Menschen, weil ihr wißt, daß ihr den gebührenden Lohn, das Erbe, von YHWH empfangen werdet.“ (Kolosser 3:23, 24)

Paulus sagt auch hier deutlich, dass das Belohnungssystem, oder das Suchen des eigenen Interesses, ein Hauptbestandteil des Glaubens gegenüber Gott ist. Ja, selbst ohne das Ersinnen von Egoismus, wäre es nicht einmal möglich, Gott wohl zugefallen! Der Teufel soll ein Lügner sein, wenn 99,9% der Menschen einen egoistischen Weg eingeschlagen haben und die wenig übrigen, die unter der 0,1% Grenze stehen sogar aus Gründen der Belohnung, des reinen Egoismus Gott dienen?

Selbst Christus konnte sich nicht frei davon sprechen, wenn über ihn geschrieben steht, dass er aufgrund der „Freude“ bzw. Belohnung ein „Marterpfahl erduldete, der Schande nicht achtend und sich zur Rechten des Thrones Gottes gesetzt hat„. (Hebräer 12:1, 2)

 

 

Eine unerwartete Streitfrage in einer vorherbestimmten Zukunft

 Natürlich bleiben gewisse Fragen bzgl. der Lehre von einer universalen Streitfrage bestehen, wenn man darüber nachdenkt, dass Gott bereits die Zukunft eines jeden Menschen weiß, sogar bevor er geboren wird.

Alles auf der Welt ist schon seit langer Zeit vorherbestimmt, und auch das Schicksal jedes Menschen ist schon vor seiner Geburt festgelegt. Mit dem, der mächtiger ist als er, kann er nicht darüber streiten.“ (Prediger 6:10 – Hoffnung für Alle)

Welchen Sinn macht es, wenn man von einer unerwarteten Streitfrage spricht, die vom Teufel kam, wenn gleich doch das Schicksal, die Zukunft des ersten Menschenpaares, Adam und Eva, vorherbestimmt war und Gott ganz genau wusste, das sie sündigen werden? Dass er wusste, dass ein stolzer Engel sich zum Satan und Teufel macht? Ist eine Art von „Falle“ in einem vollkommenen Eden, nicht der Anlass zur Sünde? Hätte der Mensch gesündigt, hätte es den Baum der Erkenntnis nicht gegeben, der ja von Gott erschaffen wurde? Wie sollte der Mensch jemals in einer universalen Streitfrage Stellung beziehen können, wenn sein Denken, Handeln und Leben von Gott bereits vor seiner Geburt festgelegt und vorherbestimmt ist?

Andere Verse aus der Heiligen Schrift lassen über Gottes Persönlichkeit noch erkennen:

„ […] weil Gott größer ist als unser Herz und alles weiß.“ (1. Johannes 3:20)

Und es gibt keine Schöpfung, die vor seinen Augen nicht offenbar ist, sondern alle Dinge sind nackt und bloßgelegt vor den Augen dessen, dem wir Rechenschaft zu geben haben.“ (Hebräer 4:13)

Jesus schaute sie an und sagte zu ihnen: „Bei Menschen ist dies unmöglich, bei Gott aber sind alle Dinge möglich.““ (Matthäus 19:26)

Sieh das Werk des wahren Gottes, denn wer kann gerademachen, was er gekrümmt hat? An einem guten Tag zeige, daß du guter Dinge bist, und an einem Unglückstag sieh, daß der wahre Gott auch diesen genauso wie jenen gemacht hat, zu dem Zweck, daß der Mensch nach ihnen überhaupt nichts herausfinden kann.“ (Prediger 7:13, 14)

Sollen wir nur, was gut ist, von dem [wahren] Gott annehmen und nicht auch annehmen, was schlecht ist?“ In all diesem sündigte Hiob nicht mit seinen Lippen.“ (Hiob 2:10)

O Mensch, wer bist du denn in Wirklichkeit, daß du Gott widersprichst? Wird das Gebilde zu seinem Bildner sagen: „Warum hast du mich so gemacht?“? Was? Hat der Töpfer nicht Gewalt über den Ton, um aus derselben Masse ein Gefäß für einen ehrenhaften Gebrauch, ein anderes für einen unehrenhaften Gebrauch zu machen?“ (Römer 9:20, 21)

Der das Licht bildet und die Finsternis schafft, den Frieden macht und das Böse schafft, ich, YHWH, tue all diese Dinge.“ (Jesaja 45:7)

Siehe, ich [YHWH] habe dir heute vorgelegt das Leben und das Gute, den Tod und das Böse.“ (5. Mose 30:15)

Wehe denen, die den Tag YHWH’s herbeisehnen! Was wird euch denn der Tag YHWH’s bedeuten? Er wird Finsternis sein und nicht Licht.“ (Amos 5:18)

 

Gott können somit folgende Attribute und Handlungsweisen zugeschrieben werden: Er ist allwissend, er ist allmächtig, er sieht alles und ihm entgeht nichts, er bildete alles und auch Gut und Böse, Licht und Finsternis stammen von ihm allein!

So können wir auch dem Wort YHWH’s entnehmen:

Sieh das Werk des wahren Gottes, denn wer kann gerademachen, was er gekrümmt hat? An einem guten Tag zeige, daß du guter Dinge bist, und an einem Unglückstag sieh, daß der wahre Gott auch diesen genauso wie jenen gemacht hat, zu dem Zweck, daß der Mensch nach ihnen überhaupt nichts herausfinden kann.“ (Prediger 7:13, 14)

Alles hat YHWH zu seinem Zweck gemacht, ja auch den Bösen für den üblen Tag.“ (Sprüche 16:4)

Was? Hat der Töpfer nicht Gewalt über den Ton, um aus derselben Masse ein Gefäß für einen ehrenhaften Gebrauch, ein anderes für einen unehrenhaften Gebrauch zu machen?“ (Römer 9:21)

Der „Unglückstag„, als auch der böse Mensch wurden von Gott erschaffen, er hat Macht über sie zu einem „unehrenhaften Zweck„, denn „alles hat YHWH zu seinem Zweck gemacht„. Betrachtet man diese Erkenntnis aus Gottes Wort, können wir dann wirklich noch von einer unerwarteten, und universellen Streitfrage sprechen, in einer vorherbestimmten Zukunft? Niemals!

 

Zusammenfassung

  • Die Streitfrage ist nicht biblisch fundiert belegt, weder das Wort, noch der Gedanke findet einen Einklang in Gottes geschriebenem Wort!
  • Wäre die Streitfrage Teil des roten Fadens in der Bibel, so wäre die Beweislage bis zu 99,9% für den Teufel und seine These belegt – Satan ist der Vater der Lüge und laut Jesus Aussage immer im Unrecht!
  • Die Streitfrage unterstellt Gott eigennützige und egoistische Beweggründe auf Kosten von Milliarden Leben und dessen Leid über Tausenden von Jahren – Gott ist Liebe und handelt nicht so!
  • Kein vernunftbegabtes Wesen würde Gottes Herrscherrecht anzweifeln, noch würde sich Gott selbst auf dieses niedrige Niveau stellen und einen universellen Streit mit einem abtrünnigen Dämon und Teufel begleichen wollen!
  • Die angebliche Streitfrage ist ein Keim für Blasphemie, denn sie widerspricht sich mit dem Bibelbericht und gibt neue Anregungen für andere Streitfragen – begründet indirekt das daraus resultierende ewige Leid von Lebewesen!
  • Gott hat das Leben für jeden Menschen vorherbestimmt – so auch die Sünde des ersten Menschenpaares!