Wer ist „der treue und verständige Sklave“?

Vor fast 2 000 Jahren wurde Jesus auf dem Ölberg im Verlauf eines persönlichen Gesprächs mit vier seiner Apostel folgende Frage gestellt: „Wann werden diese Dinge geschehen, und was wird das Zeichen deiner Gegenwart und des Abschlusses des Systems der Dinge sein?“ (Matthäus 24:3). Die Apostel verwendeten in dieser Frage die beiden Ausdrücke „deine Gegenwart“ und „Abschluss des Systems der Dinge„. Was ist damit gemeint? Das Wort „Abschluss“ wird übersetzt aus dem griechischen Wort syntéleia; hingegen télos, ein verwandtes griechisches Wort, „Ende“ bedeutet. Was ist die „Gegenwart„, nach der sich die Apostel erkundigten? Mit „Gegenwart“ wird das griechische Wort parousía übersetzt. Christis parousía bzw. Gegenwart mit seiner Einsetzung als König im Himmel (Matthäus 28:18-20) schließt im weiteren Verlauf die „große Drangsal“ ein, in deren Verlauf er kommt, um die Bösen zu vernichten (Matthäus 24:21). Viele verschiedene Dinge, unter anderem die „letzten Tage“ des gegenwärtigen bösen Systems der Dinge, die Einsammlung echter Christen und die Verkündigung der guten Botschaft vom Königreich fallen in die Gegenwart Jesu (2. Timotheus. 3:1; 1. Korinther 15:23; 1. Thessalonicher 4:15-17; 2. Thessalonicher 2:1). Man könnte sagen, die Zeit des „Abschlusses des Systems der Dinge“ (syntéleia) verläuft parallel zu der Zeit, die als Christi Gegenwart (parousía) bezeichnet wird, oder entspricht dieser. Während Christus seine treuen Apostel auf seinem irdischen Weggang vorbereitete, erzählte er ihnen von einem kombinierten Zeichen, das vor der Gegenwart des Herrn eintreffen würde.

Als er auf dem Ölberg saß, traten die Jünger allein zu ihm und sprachen: „Sag uns: Wann werden diese Dinge geschehen, und was wird das Zeichen deiner Gegenwart und des Abschlusses des Systems der Dinge sein?“ Und Jesus gab ihnen zur Antwort: „Seht zu, daß euch niemand irreführe; denn viele werden aufgrund meines Namens kommen und sagen: ‚Ich bin der Christus‘ und werden viele irreführen. Ihr werdet von Kriegen und Kriegsberichten hören; seht zu, daß ihr nicht erschreckt. Denn diese Dinge müssen geschehen, aber es ist noch nicht das Ende. Denn Nation wird sich gegen Nation erheben und Königreich gegen Königreich, und es wird Lebensmittelknappheit und Erdbeben an einem Ort nach dem anderen geben. Alle diese Dinge sind ein Anfang der Bedrängniswehen.  Dann wird man euch der Drangsal überliefern und wird euch töten, und ihr werdet um meines Namens willen Gegenstand des Hasses aller Nationen sein. Dann werden auch viele zum Straucheln gebracht werden und werden einander verraten und werden einander hassen. Und viele falsche Propheten werden aufstehen und viele irreführen; und wegen der zunehmenden Gesetzlosigkeit wird die Liebe der meisten erkalten. Wer aber bis zum Ende ausgeharrt haben wird, der wird gerettet werden.  Und diese gute Botschaft vom Königreich wird auf der ganzen bewohnten Erde gepredigt werden, allen Nationen zu einem Zeugnis; und dann wird das Ende kommen.“ (Matthäus 24:3-14)

Bevor „das Ende“ gekommen sein wird, dass Ende der Menschenherrschaft die durch das Königreich Gottes ersetzt wird (Daniel 2:44), bevor das erneute Kommen des Herrn geschehen sein wird, würde zuvor ein Gleichnis in Erfüllung gegangen sein:  „Wer ist in Wirklichkeit der treue und verständige Sklave, den sein Herr über seine Hausknechte gesetzt hat, um ihnen ihre Speise zur rechten Zeit zu geben?“ (Matthäus 24:45)

An dieser Stelle geht Jesus Christus nicht weiter darauf ein, wer in diesem Gleichnis der „treue und verständige Sklave“ ist, und dennoch wissen wir, dass Christus als einziger Herr (1. Korinther 8:5, 6) diesen treuen Diener eingesetzt hat, um die anderen Hausknechte in diesem Gleichnis mit geistiger Speise zu versorgen, dass bedeutet Erkenntnis über die Wahrheit aus Gottes Wort. Betrachten wir bezüglich zu Matthäus 24:45 eine Parallelstelle, so können wir in Erfahrungen bringen, dass dieser Sklave auch als „Verwalter“ gekennzeichnet ist: „Und der Herr sprach: „Wer ist in Wirklichkeit der treue Verwalter, der verständige, den sein Herr über seine Dienerschaft setzen wird, um ihnen fortwährend ihr Maß an Speisevorrat zur rechten Zeit zu geben?“ (Lukas 12:42)

Das griechische Wort „oikonomos“ steht für „Verwalter„, „Hausverwalter„, „Vormund„. Damals galt dieser Verwalter als ehemaliger Sklave, der aber als freier Mensch und aus Liebe seinem Herrn diente, seine ganze Habe verwaltete, solange der Hausherr nicht den Vorstand vertrat. Dieses passende Gleichnis spiegelt den Gedanken Christi wider, der ebenfalls für eine unbestimmte Zeit das Haus, die irdische Welt, verlässt und die Habe, dies bedeutet alles was Christus weiter gegeben hat – die Erkenntnis aus Gottes Wort, die gute Botschaft vom Königreich – seinen treuen Apostel und Nachfolgern überträgt (2. Korinther 5:20) bis er zurück gekommen sein wird; die Gegenwart des Herrn, der Abschluss des Systems der Dinge.

Mit dieser Erkenntnis, als treuen Verwalter und verständigen Sklaven auf der Erde die Botschaft und Lehren Christus weiter zu geben, stimmte Paulus diesem Bewusstsein zu, indem er an die Korinther schrieb: „Somit schätze uns ein Mensch als Untergebene Christi und Verwalter heiliger Geheimnisse Gottes ein. Außerdem sucht man in diesem Fall bei Verwaltern, daß einer als treu befunden werde“ (1. Korinther 4:1, 2). Auch glaubte Paulus daran, dass jeder Christ, der das Verwalteramt inne hat, bestimmte Tugenden mitbringen muss: „Denn als Gottes Verwalter muß ein Aufseher frei von Anklage sein, nicht eigenwillig, nicht zornmütig, kein lärmender Trinker, kein Schläger, nicht auf unehrlichen Gewinn erpicht, sondern gastfreundlich, das Gute liebend, gesunden Sinnes, gerecht, loyal, Selbstbeherrschung übend,  am zuverlässigen Wort festhaltend, was seine Kunst des Lehrens betrifft, damit er imstande sei, durch die gesunde Lehre sowohl zu ermahnen als auch die Widersprechenden zurechtzuweisen“ (Titus 1:7-9).  Der Apostel Petrus schrieb ebenfalls: „In dem Verhältnis, wie jeder eine Gabe empfangen hat, gebraucht sie, indem ihr einander als vortreffliche Verwalter der unverdienten Güte Gottes dient, die auf mannigfaltige Weise zum Ausdruck kommt.“ (1. Petrus 4:10)

Die Treue und Verständigkeit eines Sklaven wird besonders dann deutlich, wenn man anhand seiner Taten sieht, wie er mit der Erkenntnis und dem Auftrag umgegangen ist, das Königreich Gottes unter den Menschen zu verkündigen (Matthäus 24:14; 28:19-20). Ein weiteres Gleichnis sprach Jesus Christus, um den Unterschied zu zeigen, wie sich ein treuer von einem untreuen Sklaven unterscheidet:

Denn es ist so, wie wenn ein Mensch [Jesus Christus], der im Begriff stand, außer Landes zu reisen [Ableben auf der Erde], seine eigenen Sklaven [Apostel und Nachfolger Christi, wahre Christen] zu sich rief und ihnen seine Habe [Die Botschaft von Gottes Königreich] übergab. Und dem einen gab er fünf Talente, einem anderen zwei, noch einem anderen eines, einem jeden nach seiner eigenen Fähigkeit, und er ging außer Landes.  Sogleich ging der, der die fünf Talente empfangen hatte, hin und machte Geschäfte damit und gewann fünf weitere. Desgleichen gewann der, der die zwei empfangen hatte, zwei weitere. Der aber, der nur eines empfangen hatte, ging hin und grub in die Erde und verbarg das Silbergeld seines Herrn.  Nach langer Zeit kam der Herr jener Sklaven und rechnete mit ihnen ab [Harmagedon, Gerichtstag Gottes]. Da trat der herzu, der fünf Talente empfangen hatte, und brachte fünf weitere Talente und sprach: ‚Herr, du hast mir fünf Talente übergeben; siehe, ich habe fünf weitere Talente gewonnen.‘ Sein Herr sagte zu ihm: ‚Wohlgetan, du guter und treuer Sklave! Du warst über weniges treu. Ich will dich über vieles setzen. Geh ein in die Freude deines Herrn.‘  Als nächster trat der herzu, der die zwei Talente empfangen hatte, und sprach: ‚Herr, du hast mir zwei Talente übergeben; siehe, ich habe zwei weitere Talente gewonnen.‘ Sein Herr sagte zu ihm: ‚Wohlgetan, du guter und treuer Sklave! Du warst über weniges treu. Ich will dich über vieles setzen. Geh ein in die Freude deines Herrn.‘ Schließlich trat der herzu, der das eine Talent empfangen hatte, und sagte: ‚Herr, ich wußte, daß du ein strenger Mann bist und erntest, wo du nicht gesät, und sammelst, wo du nicht geworfelt hast. Da fürchtete ich mich und ging hin und verbarg dein Talent in der Erde [Das Versäumnis der Weitergabe der guten Botschaft]. Hier hast du das Deine.‘ In Erwiderung sprach sein Herr zu ihm: ‚Du böser und träger Sklave! Du wußtest also, daß ich erntete, wo ich nicht säte, und sammelte, wo ich nicht worfelte? Nun, so hättest du mein Silbergeld bei den Bankleuten anlegen sollen, und bei meiner Ankunft hätte ich das Meine mit Zins erhalten. Deshalb nehmt ihm das Talent weg und gebt es dem, der die zehn Talente hat. Denn jedem, der hat, wird mehr gegeben werden, und er wird in Fülle haben; dem aber, der nicht hat, wird selbst das, was er hat, weggenommen werden. Und den unnützen Sklaven werft hinaus in die Finsternis draußen. Dort wird sein Weinen und sein Zähneknirschen sein.‘“ (Matthäus 25:14-30)

Während die ersten beiden Sklaven in diesem Gleichnis belohnt wurden, weil sie die Talente vermehrt haben, die der Herr ihnen gegeben hat, wurde der andere, der das eine Talent vergrub, aus dem Reich des Herrn geworfen. Deutlich wollte Christus mit diesem Gleichnis vermitteln, dass es nach seinem Weggang aus dem Erdenreich zwei Gruppen geben wird: Die eine treue Gruppe, würde das Talent vermehren, dass bedeutet ein echter Nachfolger Christus sein, seine Gebote halten sowie die Botschaft von Königreich Gottes predigen und Jünger machen. Die andere Gruppe jedoch, würde ein Leben führen, dass dem Herrn nicht gefällt. Sie würde das Geheimnis, die Erkenntnis der Wahrheit, für sich behalten, dieses also innerlich „eingraben“, und kein Interesse daran haben, was der Wille Gottes ist und das Menschen eine genaue Erkenntnis der Wahrheit empfangen, sich taufen lassen; die Botschaft, die Jesus Christus von Gott, seinem Vater, den Menschen übertragen hat. So wie dieser Sklave das Talent vergrub, es in der Erde verkommen ließ und zu keinem Nutzen beitrug, so sind all die falschen Christen, die sich durch ihren Namen passiv zu Christus bekennen, jedoch ihr Leben bzgl. dem Königreich so nutzlos und sinnlos erscheint, wie ein vergrabenes Talent; es ist für nichts zu gebrauchen. Nach Vers 30 bestätigen die niedergeschriebenen Gedanken das Gleichnis Christus, wenn sie deutlich schildern: „Wenn der Menschensohn in seiner Herrlichkeit gekommen sein wird und alle Engel mit ihm [Harmagedon, Gerichtstag Gottes], dann wird er sich auf seinen Thron der Herrlichkeit setzen. Und alle Nationen werden vor ihm versammelt werden, und er wird die Menschen voneinander trennen [treue Sklaven von untreuen Sklaven, Gottlose], so wie ein Hirt die Schafe von den Ziegenböcken trennt. Und er wird die Schafe zu seiner Rechten stellen, die Böcke aber zu seiner Linken.“ (Matthäus 25:31-33)

Der Sohn Gottes wusste, dass nachdem er zu seinem Vater zurückgekehrt sein wird, es eine Ansammlung von Christen geben wird, die seinem Ruf folgen werden. Doch unter ihnen wird es Menschen geben, die ihm treu gedient haben, und welche, die es nicht taten, reine „Namenschristen“ sind – sie bekennen sich zwar zu Christus, tragen seinen Namen als „Christen“, doch ihr Handeln entspricht der Finsternis. Während „Schafe“ ihrem Hirten nachfolgen, so sind „Ziegenböcke“ störrisch und folgen niemanden.

Nicht nur, dass Schafe treu ihrem Hirten folgen, so würden diese auch dadurch zu erkennen sein, dass sie die geringsten der Christen, einem echten Nachfolger Jesus, liebevoll behandelt haben, so als sei es der Herr selbst:

Dann wird der König zu denen zu seiner Rechten sagen: ‚Kommt her, die ihr von meinem Vater gesegnet worden seid, erbt das Königreich, das von der Grundlegung der Welt an für euch bereitet ist. Denn ich wurde hungrig, und ihr gabt mir etwas zu essen; ich wurde durstig, und ihr gabt mir etwas zu trinken. Ich war ein Fremder, und ihr nahmt mich gastfreundlich auf, nackt, und ihr bekleidetet mich. Ich wurde krank, und ihr saht nach mir. Ich war im Gefängnis, und ihr kamt zu mir.‘ Dann werden ihm die Gerechten antworten und sagen: ‚Herr, wann sahen wir dich hungrig und speisten dich oder durstig und gaben dir etwas zu trinken? Wann sahen wir dich als einen Fremden und nahmen dich gastfreundlich auf oder nackt und bekleideten dich? Wann sahen wir dich krank oder im Gefängnis und kamen zu dir?‘ Und der König wird ihnen erwidern und sagen: ‚Wahrlich, ich sage euch: In dem Maße, wie ihr es einem der geringsten dieser meiner Brüder getan habt, habt ihr es mir getan.‘“ (Matthäus 25:34-40)

Echte Christen würden sowohl untereinander Liebe bekunden (Johannes 13:35), als auch echte Liebe zu ihren Feinden aufbringen und sich so erweisen wie Christus selbst, und ihr himmlischer Vater YHWH, der ebenfalls kein Unterschied zwischen Gerechte und Ungerechte macht (Matthäus 5:43-48). Falsche Christen jedoch, Menschen die einen Ziegenbock ähnlichen Charakter aufweisen, würden nicht den Erfordernissen und dem Auftrag des Herrn entsprechen gelebt haben, sie werden andere nicht mit Liebe behandelt haben, als sei es der Herr selbst. Folgendes wird Christus diesen erwidern:

Dann wird er seinerseits zu denen zu seiner Linken sagen: ‚Geht weg von mir, ihr, die ihr verflucht worden seid, in das ewige Feuer, das für den Teufel und seine Engel bereitet ist.  Denn ich wurde hungrig, aber ihr gabt mir nichts zu essen, und ich wurde durstig, aber ihr gabt mir nichts zu trinken. Ich war ein Fremder, aber ihr nahmt mich nicht gastfreundlich auf, nackt, aber ihr bekleidetet mich nicht, krank und im Gefängnis, aber ihr saht nicht nach mir.‘ Dann werden auch sie antworten und sagen: ‚Herr, wann sahen wir dich hungrig oder durstig oder als einen Fremden oder nackt oder krank oder im Gefängnis und dienten dir nicht?‘ Dann wird er ihnen antworten und sagen: ‚Wahrlich, ich sage euch: In dem Maße, wie ihr es einem dieser Geringsten nicht getan habt, habt ihr es mir nicht getan.‘ Und diese werden in die ewige Abschneidung weggehen, die Gerechten aber in das ewige Leben.““ (Matthäus 25:41-46)

Nicht nur, dass diese keine Liebe zu ihren Nächsten gehabt haben, so brüsten sich auch diese mit scheinheiligen Taten, mit denen sie vorgeben, sie würden Christus Willen getan haben. Dieser wird am Gerichtstag jedoch erwidern:

Nicht jeder, der zu mir sagt: ‚Herr, Herr‘, wird in das Königreich der Himmel eingehen, sondern wer den Willen meines Vaters tut, der in den Himmeln ist. Viele werden an jenem Tag zu mir sagen: ‚Herr, Herr, haben wir nicht in deinem Namen prophezeit und in deinem Namen Dämọnen ausgetrieben und in deinem Namen viele Machttaten vollbracht?‘  Und doch will ich ihnen dann bekennen: Ich habe euch nie gekannt! Weicht von mir, ihr Täter der Gesetzlosigkeit.“ (Matthäus 7:21-23)

Sowohl die Menschen, die das Talent vergraben (Matthäus 25:14-30), das Königreich Gottes und die Botschaft davon nicht predigen, keine Jünger machen wollen, als auch die symbolischen Ziegenböcke (Matthäus 25:31-33), Menschen die nicht der Stimme Jesus folgen möchten, Christus nicht ihr Hirte und Führer ist, werden nicht Gottes Königreich erben. Ebenfalls werden die verurteilt werden, die ihren Nächsten nicht aufgenommen haben, als sei es der Herr selbst (Matthäus 25:41-46), das bedeutet die christlichen Maßstäbe nicht bei ihren Nächsten angewandt haben und all jene, die vor Menschen und dem Herrn über ihren falschen Taten prahlen, sie aber nicht gefordert waren, weil es nie der Wille des Vaters war (Matthäus 7:21-23), werden für ihre Gesetzlosigkeit zu Rechenschaft gezogen werden.

Matthäus 24:45-47: Das Gleichnis vom „treuen und verständigen Sklaven“ spricht jeden echten Christen an, der dem Herrn treu folgen möchte, seine Gebote hält und die Habe, die Gebote und die Erkenntnis der Wahrheit an andere weiter gibt, die, die sich in diesem Haus, der irdischen Welt, befinden. Der Sklave und Verwalter wird ebenfalls durch sein Verhalten im Ausblick auf die Rückkehr seines Herrn seinen wahren Charakter offenbaren. Von allen Sklaven wird erwartet, dass sie den Leuten des Hauses zur rechten Zeit zu essen geben. Aber nicht alle, die bekennen, zu Christus zu gehören, sind wirklich sein Diener auf Erden. Der treue Sklave ist einer, der zur Zeit der Wiederkunft bei der Sorge für Gottes Volk gefunden wird. Solch ein Verwalter wird im Königreich Gottes mit großer Verantwortung geehrt werden. Jesus wird ihn dann „über seine ganze Habe setzen“. Auf der Erde hat er sich stets treu verhalten, und hat sich nicht von Menschen führen lassen. Dieser treue Sklave war sich des heiligen Geistes stets bewusst, dass durch Christi Namen der Vater diesen senden wird. Dieser würde sie belehren, und die gegebenen Dinge zur richtigen Zeit wissen lassen (Johannes 14:26; 16:13) um andere auf dieser Welt, dem Haus aus Christus Gleichnis, Speise anhand des Wortes Gottes zukommen zu lassen. Diese würden sich ebenfalls nicht auf einen anderen Weg abbringen um sich von Menschen anführen zu lassen (1. Johannes 2:26, 27; 1. Korinther 2:10). Die alte Knechtschaft, sich in einer menschlichen Welt von Unvollkommenen belehren und führen zu lassen, gehört der Vergangenheit an, weil sie durch das Blut Christus erkauft worden (Matthäus 26:28; Johannes 6:54; 1. Johannes 1:7; Offenbarung 5:9, 10) und Verwalter, Sklaven und Diener Gottes geworden sind (1. Korinther 7:22, 23; Galater 1:10; Apostelgeschichte 5:29). Für sie ist es die höchste Maxime Christus Nachfolger zu sein, seine Persönlichkeit anzuziehen und täglich im Leben anzuwenden (Galater 3:27; Epheser 4:20-24; Römer 13:14; Philipper 2:15), weil diese wissen, dass Jesus der Herr über alle Lebenden und allen Toten ist; ihm wurde alle Macht im Himmel und auf der Erde gegeben. (Matthäus 28:18; Römer 14:9; Epheser 1:19-23; Philipper 2:8-11).

Wer ist in Wirklichkeit der treue und verständige Sklave [wahrer Christ], den sein Herr [Christus] über seine Hausknechte [Alle Menschen auf Erden] gesetzt hat, um ihnen ihre Speise zur rechten Zeit [biblische Wahrheit] zu geben? Glücklich ist jener Sklave, wenn ihn sein Herr bei der Ankunft [Gottes Strafgericht] so tuend [Verkündigung der biblischen Wahrheit] findet. Wahrlich, ich sage euch: Er wird ihn über seine ganze Habe [Gottes Reich, Königsmacht] setzen.“ (Matthäus 24:45-47)

Wahrer Christ: Matthäus 5:43-48; 25:14-23; Johannes 13:35; 1. Korinther 4:1, 2; 2. Korinther 5:20; Titus 1:7-9
Christus; seine Macht über alle Menschen: Matthäus 28:18; Römer 14:9; Epheser 1:19-23; Philipper 2:8-11
Gottes Strafgericht: Matthäus 7:21-23; 25:31-46; Zephanja 1:3, 14-18
Verkündigung der biblischen Wahrheit: Matthäus 24:14; 25:14-23; 28:19-20; 2. Korinther 5:20
Gottes Reich; Königsmacht: Matthäus 6:19-21; 2. Timotheus 2:11-13; Offenbarung 3:21; 5:10, 11:15; 20:4

Matthäus 24:48-51: Das Gleichnis vom untreuen und unverständigen Sklaven spricht jeden falschen Nachfolger, jeden Namenschristen an, der vorgibt treu den Geboten Jesus nachgekommen zu sein, doch kein Interesse an der Botschaft des Königreiches hat. Ebenfalls hat es ihn nicht interessiert die Liebe zu seinem Nächsten auszuleben, als sei es der Herr selbst, der bedürftig ist (Matthäus 25:41-46). Vielmehr brüstet dieser sich mit scheinheiligen Taten, die weder zeitgemäß noch vom Vater gefordert waren (Matthäus 7:21-23). Einige spielen sich als Führer von anderen Christen auf, bilden Kirchen, Organisationen, Glaubensgemeinschaften in der sie Herren über andere sind, vergessen aber dabei, dass nur Christus selbst der Mittler und Führer ist (Matthäus 23:10; 1. Timotheus 2:5). Alles in allem wären seine Taten einfach nur gesetzlos und für Gott und seinem Sohn verabscheuungswürdig (Matthäus 7:23). Der böse Sklave, dessen Verhalten durch die Aussicht auf die Wiederkunft seines Herrn nicht beeinflusst wird, fängt an, „seine Mitknechte zu schlagen, und isst und trinkt mit den Betrunkenen“ (Matthäus 24:49). Solches Verhalten zeigt, dass er nicht für Gottes Königreich vorbereitet sein will. Wenn der messianische König, Jesus Christus, kommt, wird er ihn bestrafen und „ihm sein Teil setzen mit den Heuchlern“ (Matthäus 24:51), wo die Menschen symbolisch weinen und mit den Zähnen knirschen. Viele Namenschristen zeigen durch ihre Feindschaft gegen das Volk YHWH’s und ihre Verbrüderung mit den Gottlosen, dass sie nicht auf die Wiederkunft Christi warten. Für sie wird das Kommen Christi Gericht und nicht Segen bedeuten, ewige Vernichtung wird ihnen bevorstehen (2. Thessalonicher 1:6-9).

Wenn aber jener übelgesinnte Sklave [falscher Christ] je in seinem Herzen sagen sollte: ‚Mein Herr bleibt noch aus‘ [geistiger Tiefschlaf] und anfangen sollte, seine Mitsklaven zu schlagen [Verfolgung wahrer Christen], und mit den Gewohnheitstrinkern essen und trinken [weltliches Leben führen] sollte, wird der Herr jenes Sklaven an einem Tag kommen, an dem er es nicht erwartet, und in einer Stunde, die er nicht kennt, und wird ihn mit der größten Strenge bestrafen [Gottes Strafgericht] und wird ihm sein Teil mit den Heuchlern zuweisen. Dort wird sein Weinen und sein Zähneknirschen sein [ewige Vernichtung].“ (Matthäus 24:48-51)

Falscher Christ: Matthäus 7:13, 21-23; 25:24-30, 41-46; Judas 4, 16
Geistiger Tiefschlaf: 1. Thessalonicher 5:6,7; Epheser 5:14; Römer 13:11; 1. Korinther 11:30; 2. Petrus 3:3-4
Verfolgung wahrer Christen: Lukas 6:22, 23; 21:16-17; 2 Korinther 11:21-27; Jakobus 4:1-3
Weltliches Leben führen: Galater 5:19-21; Jakobus 3:13-4:12; 1. Korinther 3:1-3; 5:1; Philipper 3:18-19
Gottes Strafgericht: Matthäus 7:21-23; 25:31-46; Römer 2:5; Zephanja 1:3, 14-18
Ewige Vernichtung: 2. Thessalonicher 1:6-9; 2. Petrus 3:7; Zephanja 1:3, 14-18