Todesstrukturen der Natur – kann Gott Liebe sein?

Unter einer Todesstruktur versteht man ein biologisches Gebilde innerhalb der Lebewesen und ihren einzelnen Arten, die nicht durch ein soziales Miteinander friedlich zusammen leben, sondern durch Gewalt und Unterdrückung, sowie die Tötungen anderer Arten, ihre eigene Spezies am Leben erhalten. Während in 1. Mose 29, 30 davon berichtet wird, dass die Tiere und Menschen nur pflanzliche Nahrung zu sich genommen haben, ist diese Sichtweise realitätsfern zu der heutigen Struktur, der natürlichen Ordnung auf der Erde, indem nur die Arterhaltung durch Gewalteinfluss gewährleistet wird.

Die meisten Tiere auf der Erde besitzen ein intelligentes, gut durchdachtes und strukturiertes Beute-Fang-System, verbunden mit einem ausgeklügelten Verhalten, dass auf eine höhere Intelligenz und deren Erschaffung schließen lässt. Oftmals sind diese Beutefangmechanismen so kompliziert, das sie nicht durch Mikroevolution erklärbar sind, sondern für viele der Beweis ist, dass sie Produkt eines Schöpfers sind. Ohne durch eine artübergreifende Evolution, der Makroevolution, lassen sich die gewaltigen Veränderungen der Neukonstruktionen bzw. gewaltigen Umkonstruktionen nicht erklären; diese widersprechen dem Schöpfungsbericht, welcher deutlich sagt, dass Gott alles innerhalb seiner Art erschaffen hat. Im ersten Kapitel des 1. Buches Mose geht hervor, dass YHWH jedes Lebewesen der Erde „nach seiner Art“ schuf (1. Mose 1:11, Fn.). Gegen Ende des sechsten Schöpfungstags gab es auf der Erde eine große Vielfalt von Grundarten, die Gott geschaffen hatte und die sehr komplexe Lebensformen umfassten. Diese waren befähigt, Nachkommen „nach ihrer Art“ (oder „ihren Arten„) hervorzubringen, und zwar nach einer vom Schöpfer festgelegten Ordnung (1. Mose 1:12, 21-25; 1. Korinther 14:33).

Zu Recht kommen bei aufrichtigen Forschern der Bibel, Verfechtern des Schöpfungsberichtes, die Fragen auf, wie ohne Makroevolution zu erklären ist, dass die Arten zu einer hochintelligenten Räuber-Beute-Beziehung kamen? Wie konnte der Schöpfer, der in 1. Johannes 4:8, 16 als „Liebe“ identifiziert wird, Lebewesen erschaffen, die durch grobe Gewalt und bestialische Todesstruktur-Mechanismen ihr Überleben durch Tötung anderer Arten sichern? Da wir biblisch betrachtet die Makroevolution als Schlüssel zur Klärung dieser Fragen ausschließen müssen, wird deutlich erkennbar, dass diese Arten bereits vor dem ersten Sündenfall, ja bereits bevor es den Menschen überhaupt gab, erschaffen worden sind.

Aus der heutigen wissenschaftlichen Beweislage wissen wir, das ein ökologisches System dadurch gewährleistet wird, dass es den Tod geben muss, da es ansonsten zur Überpopulation einer bestimmten Art kommen würde, damit einhergehend die vollständige Auslöschung anderer Arten, einschließlich des Menschen, bis zum völligen Zusammenbruch der natürlichen Ordnung. Dadurch wird erkennbar, dass der Tod, mit dem heutigen natürlichen System, Hauptbestandteil des Lebens geworden ist, bzw. sein muss, für die natürliche Ordnung innerhalb des ökologischen Gleichgewichtes.

Einige Beispiele für Todesstrukturen 

Schlupfwespen legen ihre Eier in lebende, häufig vorher betäubte Spinnenkörper, die sich entwickelnden Larven leben dann als Parasitoide in diesen Wirten. Die Spinnen werden als Wirte und damit Brutkästen am Leben erhalten, und erleiden so einen qualvollen Tod – innerhalb des begrenzten Schmerzbereiches, die eine Spinne haben kann. In diesem Zeitraum werden sie von innen nach außen langsam aufgefressen. In Gleicherweise entwickeln sich auch Kugelfliegen in Spinnen. Hinzu kommen verschiedene Parasiten wie etwa Fadenwürmer und Milben. Als parasitoide Lebensformen wird ein Organismus beschrieben, in der Regel ein Insekt, welches in seiner Entwicklung parasitisch lebt, den Wirt zum Abschluss der Parasitierung tötet. Schätzungen zufolge sind etwa 10 % aller Metazoa-Arten Parasitoiden. Viele Insekten sind oftmals auch mit Abwehrmechanismen ausgestattet, die giftig oder sogar tödlich sind. Organauflösende Säuren können diese durch den Mund in die eines anderen Insektes sprühen und durch ihren Rüssel aussagen; zurück bleibt ein toter Insektenkörper ohne Organe.

Die parasitäre Lebensweise ist in aller Regel nur durch besondere morphologische, anatomische, physiologische, oft auch durch ethologische Anpassungen möglich. Ektoparasiten besitzen spezielle Mundwerkzeuge und Verdauungsorgane, mit denen sie die von ihren Wirten gewonnene Nahrung verwerten; sie benötigen z. T. besondere Organe, um sich am Wirt befestigen zu können (z. B. Klammerfüße bei der Laus, Saugnäpfe beim Blutegel); dazu kann eine Abplattung des Körpers kommen. Blutsaugende Ektoparasiten benötigen einen sehr dehnbaren Magen-Darmkanal und Speicherräume. Bakterien, Viren, Parasiten leben davon, andere Organismen zu befallen, die gleichzeitig als Nahrung dienen.

Auch die Kombination von Sexualität mit Kannibalismus ist menschliche betrachtet die wohl scheußlichste aller Perversionen und auch die seltenste. So fressen Gottesanbeterinnen ihren Partner nach ausleben ihres instinktiven sexuellen Triebes bei Bewusstsein auf – Kopulationskannibalismus ist aus evolutionärer Sicht betrachtet vorteilig für das Weibchen. Betrachtet man Katzen, die wegen ihrer „süßen“ Art gerne als Haustier der Familie dienen, sind sie ebenfalls durch ihre Instinkte so ausgeprägt, dass sie mit Mäusen und anderen Nagetieren, die in ihr Beuteschema passen, lange Zeit „herumspielen“ und sie mit ihren Krallen tödlich verletzen, ehe das Tier ganz getötet wird oder es an seinen inneren Verletzungen erliegt.

So lassen sich Milliarden Beispiele anführen, worin Todesstrukturen deutlich sichtlich sind: Es gibt eine riesige Anzahl an Todes-Mechanismen, wie Fänge, Reißzähne, Krallen, Scheren, Stacheln, Gifte und Säuren sowie die ausgeklügelten, taktischen Arten des Täuschens, Jagens und letztendlich Fangens und Zerlegens des schwächeren Tieres zur eigenen Arterhaltung.

Der Umbruch in der Schöpfung – die Erklärung? 

Im Römerbrief Kapitel 8 können wir über die Schöpfung, deren Zustand und dem Umbruch folgendes lesen:

Denn die Schöpfung ist der Nichtigkeit unterworfen worden, nicht durch ihren eigenen Willen, sondern durch den, der sie unterworfen hat aufgrund der Hoffnung, daß die Schöpfung selbst auch von der Sklaverei des Verderbens frei gemacht werden wird zur herrlichen Freiheit der Kinder Gottes. Denn wir wissen, daß die gesamte Schöpfung zusammen fortgesetzt seufzt und zusammen in Schmerzen liegt bis jetzt. (Römer 8:20-22)

Die gesamte Schöpfung wurde „der Nichtigkeit unterworfen„, was bedeutet, dass sie vor dieser Erniedrigung oder Unterwerfung einen besseren Zustand hatte, als den, der heute zu beobachten ist. Damit wird ein früherer, herrlicher Zustand der Ursprungswelt vorausgesetzt, der, entgegen dem Jetztzustand, vollkommen in Gottes Augen war. Während Gott selbst davon spricht, dass alles „sehr gut“ wahr (1. Mose 1:31), gesteht er sich nach dem Sündenfall ein, dass alles was er gemacht hatte, nun unter einem „Fluch“ steht (1. Mose 3:16-19). Diese biblisch fundierte Sichtweise gibt uns als christliche Tatsache zu verstehen, dass es nach der Sünde zu einem Umbruch oder einer Veränderung in der Schöpfung kam, die nicht mehr dem Willen YHWH’s entsprach. Diese bietet jedoch keine Erklärung, wie es zu einer Veränderung der Arten kam – nur, dass eine stattgefunden haben muss. Fraglich ist, inwieweit sich die Schöpfung selbst verändert, also einer Evolution erliegt, wenn der Geist Gottes nicht mehr auf der Erde ruht. Diese Veränderung darf laut Bibelbericht aber nicht einer Makroevolution erliegen, bzw. sagt deutlich, dass alles in seiner Art erschaffen wurde und einer natürlichen Grundordnung zugrunde liegt. In Anbetracht dieser Lage, sollte man nicht vergessen, dass es bereits vor den Menschen, vor der Sünde, Todesstrukturen gegeben haben muss. Die Paläontologie und ihre eindeutige Beweislage offenbart Raubtiere und ihre Todes-Mechanismen vor dem Auftreten des Menschen auf der Erde. Auch Dinosaurier und die Artenvielfalt dieser vergangenen Welt war voll der Gewalt und Unterdrückung – auch wenn es Pflanzenfresser gegeben hat, so gab es auch eine Vielzahl an Fleischfressern, wie beispielweise den Tyrannosaurus. Über die Ernährungsweise von Tyrannosaurus, wie vieler anderer großer fleischfressender Dinosaurier, herrscht zwar eine gewisse Uneinigkeit, aber die meisten Paläontologen sehen ihn als aktiven Jäger und nicht als bloßen Aasfresser. Die verfügbaren Tyrannosaurus-Bissspuren an Fossilienknochen, seine riesigen Zähne und sein großer Rachen scheinen für die Rolle eines Jägers deutlich zu sprechen.

Ebenfalls fand man Insekten, Spinnen, Skorpione in Bernstein verewigt und von der Zeit unberührt, die die selbigen Klauen, Fänge, Zähne, Gifte und zwingendermaßen einherleitende Verhaltensweisen, vorzuweisen haben, wie die heutigen Lebewesen – damit gab es innerhalb Millionen von Jahren keine tiefgreifende Veränderung. Auch wenn die Erniedrigung der Schöpfung, das Fernhalten des ständigen heiligen Geistes auf der Erde, Lebewesen und ihr Verhalten im geringen Maße umstrukturiert haben könnte, so kann deutlich gesagt werden, dass bereits vor diesem Zustand Todesstrukturen ein Hauptbestandteil, wie auch heute, in der Natur waren.

Auch das Erklärungsmodell, dass Reißzähne in der Natur vorhanden sind, damit diese das ökologische System aufrecht erhalten haben, durch das Fressen von Aas, kann nicht als alleinige Erklärung her halten – andernfalls ist es unlogisch zu behaupten, dass Klauen, die zum Festhalten von lebenden, sich wehrenden Organismen erschaffen wurden, oder auch lähmende Gifte und Säuren, die auf das Nervensystem zugreifen, eine Funktion bei bereits toten Tieren erfüllen; Aas als alleinige Quelle des Nahrungsbestandes zu sehen, ergibt in Anbetracht an der Vielzahl an intelligenten Todes-Mechanismen zum Töten von anderen Lebewesen keinen Sinn. Der Sündenfall gibt keinerlei Erklärung, wie es zu Todesstrukturen kam, oder dass dadurch eine maßgebliche Veränderung in der Natur der Grund dafür sei!

Satans Macht über die gesamte Welt – auch in der Natur?

Wie der Bibelbericht zeigt, wird Satan, ein abtrünniger Engel YHWH’s, als eine Art Gegenspieler Gottes beschrieben, dem die gesamte Welt zugrunde liegt, der Macht über sie von Gott bekommen hat. So können wir in Matthäus 4:8 lesen, dass er Christus, dem Sohn Gottes, alle Königreiche der Welt gegeben hätte, sofern er einen Akt der Anbetung Satan zukommen lassen hätte. In Johannes 12:31 wird der Teufel von Jesus Christus ebenfalls als „Herrscher der Welt“ identifiziert. Biblisch betrachtet, und sofern wir dies als wissenschaftliche Wahrheit ansehen, kann deutlich gesagt werden, dass dem Teufel über die Erde viel Macht gegeben worden ist. Da er im unsichtbaren Bereich tätig ist, kann dieser ebenfalls alle Dinge manipulieren und beeinflussen. Spekulativ gehen daher einige zu der These über, dass nach dem Sündenfall bereits Satan die Königreiche übergeben worden sind, die Herrschaft der Welt, und sein verderblicher Geist die Lebewesen verändert hat. Inwieweit macht diese These einen Sinn? Macht über etwas zu haben, bedeutet nicht, ihre DNA, ihre molekulare Struktur verändert zu haben, sondern Gewalt im Sinne von Herrschaft auszuüben. Fraglich wäre, sofern der Teufel überhaupt in der Lage dazu wäre, warum die Veränderung der DNA des Tieres zu seinem persönlichen Vorteil gereichen würde. Dies ist und bleibt rein spekulativ, und wird nicht wissenschaftlich jemals bewiesen werden können. Diese These dient allerdings für viele als eine Art Erklärung oder gedankliche Stütze, weil es ihnen unbegreiflich ist, wie ein Gott der Liebe, sofern wir christliche Maßstäbe anwenden, ein System erschafft, welches sie absolut grausam und lieblos finden – viele betrachten es sogar dämonisch bzw. satanisch. Auch wenn dem Teufel keine guten Eigenschaften zugeschrieben werden, er durch seinen verderbten Lauf abtrünnig von Gott ist, sollte man ihn nicht als Sündenbock für sämtliche Thematiken missbrauchen, auf die sich keine derzeit bessere Antwort finden lassen, dies wäre theologisch betrachtet oberflächlich und falsch! Zugute halten müssen wir unweigerlich, dass, wie bereits geschildert, gleiche Todesstrukturen und Mechanismen der Natur, vor dem Sündenfall, und damit vor der Herrschaft des Teufels, Hauptbestandteil des Lebens waren. Wenn der Teufel die Macht dazu bekommen hat, die molekulare Struktur, damit die DNA der Lebewesen, für seine Zwecke zu manipulieren, dann konnte dies nur in einem sehr geringen Rahmen geschehen sein.

Der fehlende Geist YHWH’s – Grund für die jetzige Gewalt?

In Bibelbuch Mose können wir nachlesen, dass innerhalb des Garten Edens Frieden herrschte. Der Mensch erfreute sich also des Glücks, der Ruhe. Er musste nicht vor wildlebenden Tieren fliehen, weil diese ihn fressen wollten – stand nicht dauernd in Lebensgefahr. Außerhalb Edens war dies wahrscheinlich anders, um das ökologische Gleichgewicht aufrecht zu erhalten, weshalb der Mensch die Grenzen nicht überschritt sondern im vollkommenen Garten blieb, solange er noch ohne Sünde war. Auch im Fall Noahs, der Arche und den Tieren die dort versammelt waren, oder des Propheten Daniels, der in die Löwengrube geworfen wurde, griff das Tier den Menschen nicht an. Betrachten wir diese Beispiele, ist es durch Engel oder den Geist YHWH’s möglich, zumindest für eine gewisse Zeit und einen bestimmten Zweck, den natürlichen Organismus und Instinkt eines gefährlichen Tieres auszuschalten, bzw. ihn zu zähmen. Da Gott allmächtig und allwissend beschrieben wird, können wir ihm diese Eigenschaften natürlich zutrauen und sie sind in keinster Weise, sofern wir dies als Tatsache berücksichtigen wollen, unmöglich. Jedoch kann gesagt werden, dass der Geist YHWH’s nicht automatisch jedes Lebewesen völlig verändert in seinem Verhalten, oder seiner erschaffenen Lebensform, da auch bereits am Anfang bei der Erschaffung der Erde, Gottes Geist auf der Oberfläche des Erdbodens war. So können wir ganz zu Anfang des Genesis Berichts lesen: „Die Erde nun erwies sich als formlos und öde, und Finsternis war auf der Oberfläche der Wassertiefe; und Gottes wirksame Kraft [Gottes Geist] bewegte sich hin und her über der Oberfläche der Wasser“ (1. Mose 1:2). Von der Erschaffung dieser Welt bis hin zum Sündenfall war Gottes Geist bei seiner Schöpfung. Während dieser Zeit gab es keinen Grund, diesen Geist wegzunehmen, wodurch keine ungewollten Veränderungen des Tieres vorhanden waren. Diese konnten erst dann auftreten, seitdem Gott in den Ruhetag eingekehrt ist, in Anbetracht der Sünde des Menschenpaares, und dem Teufel die Herrschaft der Welt gegeben wurde. Der Zustand der Tiere vor dem Sündenfall, den wir durch die Paläontologie nachweisen können, zeigte keine Veränderungen zum jetzigen Zustand des Tieres, innerhalb des begrenzten Bereiches, welches gefunden wurde. Dies lässt unweigerlich nur einen Schluss zu: Gott hat das Lebewesen in eine natürliche Ordnung gesetzt, wo der Tod ein Bestandteil des ökologischen Systems ist. Ebenfalls ist das Fangen, Quälen, Töten und Verdauen anderer Lebewesen, die in der Nahrungskette dem Stärkeren ausgeliefert sind, ein weiterer Hauptbestandteil der Ordnung des Schöpfers. Warum sollte YHWH das Tier mit Todesstrukturen auch ausstatten, wenn er durch seinen Geist eine ewige friedliche Lösung ohne Tod beabsichtigt hat?

Gottes neue Welt – alles ganz anders? 

Der Prophet Jesaja ließ dem Volk Israel verkünden, dass die künftige Welt, anders sein wird, als wie wir sie heute kennen und erleben. Betrachtet man die Worte aus Jesaja Kapitel 11, wird man feststellen, dass es sich dabei um eine scheinbare Veränderung des Tierreichs handeln muss:

Und der Wolf wird tatsächlich eine Zeitlang bei dem männlichen Lamm weilen, und der Leopard wird bei dem Böckchen lagern, und das Kalb und der mähnige junge Löwe und das wohlgenährte Tier, alle beieinander; und ein noch kleiner Knabe wird sie führen. Und die Kuh und der Bär, sie werden weiden; zusammen werden ihre Jungen lagern. Und selbst der Löwe wird Stroh fressen so wie der Stier. Und der Säugling wird gewiß auf dem Loch der Kobra spielen; und auf die Lichtöffnung einer giftigen Schlange wird ein entwöhntes Kind tatsächlich seine Hand legen. Sie werden keinen Schaden stiften noch irgendwie Verderben anrichten auf meinem ganzen heiligen Berg; denn die Erde wird bestimmt erfüllt sein mit der Erkenntnis YHWH’s, wie die Wasser das ganze Meer bedecken.“ (Jesaja 11:6-9)

Analysiert man den Kerngedanken der Prophezeiungen, wird deutlich erkennbar, dass es sich um symbolische Tiere handeln muss. Wieso kann man das sagen? Der Geist bzw. die Erkenntnis YHWH’s wird die ganze Welt bedecken, man wird „erfüllt“ damit sein. Eine genaue Erkenntnis der biblischen Wahrheit, über YHWH und seine Eigenschaften, kann nur unter Menschen stattfinden; Tiere handeln instinktiv Weise. Menschen können ihnen Fähigkeiten beibringen, aber sie können nicht wie der Mensch selbst, eine genaue Erkenntnis YHWH’s erwerben. Betrachtet man außerdem, dass es um einen „heiligen Berg“ geht, bekommen die Gedanken ebenfalls symbolischen Charakter. Die Bibel kennzeichnet Berge mit Regierungen; weshalb wir an dieser Stelle sagen können, dass durch den heiligen Berg YHWH’s, seinem Königreich unter Christus, Menschen in Frieden miteinander leben werden, die tierähnliche Eigenschaften in ihrem vorigen Leben hervorgebracht haben. Betrachtet man zusätzlich das Kapitel in seinem gesamten Kontext, wird deutlich, dass die Aussagen vor und nach Vers 6 bis 9 ausschließlich von Menschen sprechen. In der Bibel lässt sich kein Gedanke finden, dass auch Tiere wie der Mensch umgestaltet werden, und einen anderen Körper mit neuen instinktive Charakterzüge, eine neue Identität, erhalten sollen! Auch wenn Jesus direkt sagt „Siehe! Ich mache alle Dinge neu“ (Offenbarung 21:5) und das „der Tod nicht mehr sein wird, noch Trauer, noch Geschrei, noch Schmerz“ (Offenbarung 21:4) beziehen sich diese Dinge auf den Menschen allein, und nicht auf das Leben eines Tieres! Über die Todesstrukturen, die YHWH von Anfang an erschaffen hat, wird nicht gesagt, dass sie jemals enden werden. Wissenschaftlich wäre dies auch nicht möglich, da nur durch den Tod aller nichtmenschlichen Lebewesen das natürliche Gleichgewicht, das ökologische System, bewahrt werden kann. Warum sollte Gott etwas verwerfen, dass er vollkommen gemacht hat, um es durch etwas neues, vollkommenes zu ersetzen?

Alles ist perfekt aufeinander abgestimmt – von Anfang an 

Damit Tiere andere erbeuten und verzehren können, benötigen sie passende Körperstrukturen und Verhaltensweisen: Der Räuber muss seine Beute erkennen, überwältigen, verzehren und verdauen können. Ein Raubtiergebiss oder Mundwerkzeug bei Insekten unterscheidet sich stark von einem Grasfressergebiss. Nicht nur der Verzehr, sondern auch die Verdauung muss zusammen mit den Organen harmonieren, damit diese dem eigenen Körper sowie deren Inhaltsstoffe zugänglich machen kann. Neben geeigneten Beutefangorganen ist auch ein geeignetes Beutefangverhalten erforderlich. Ein Räuber muss sich anders verhalten als ein Pflanzenfresser. Oftmals besitzen Räuber die Fähigkeit der Tarnung, Mimese und Mimikry – intelligente Vorgänge in der Natur, die sie von ihrem Schöpfer erhalten haben. Im Gegenzug besitzen gejagte Tiere viele durchdachte Abwehrmechanismen, um dem Tod eventuell entfliehen zu können. Im Römer- und Hebräerbrief können wir folgendes nachlesen:

Denn Gottes Zorn wird vom Himmel her gegen alle Gottlosigkeit und Ungerechtigkeit der Menschen geoffenbart, die die Wahrheit in ungerechter Weise unterdrücken, weil das, was man von Gott erkennen kann, unter ihnen offenbar ist, denn Gott hat es ihnen offenbar gemacht. Denn seine unsichtbaren Eigenschaften werden seit Erschaffung der Welt deutlich gesehen, da sie durch die gemachten Dinge wahrgenommen werden, ja seine ewigwährende Macht und Göttlichkeit, so daß sie unentschuldbar sind.(Römer 1:18-20)

 Natürlich wird jedes Haus von jemandem errichtet, doch der, der alle Dinge errichtet hat, ist Gott.(Hebräer 3:4) 

Die hochkomplexen Todesstrukturen sind aufeinander abgestimmt, sie machen Gott als den Schöpfer kenntlich, da darin seine „unsichtbaren Eigenschaften“ deutlich wahrnehmbar sind – er hat „alle Dinge“ errichtet. Die Bibel macht nicht den Zufall, oder die Entwicklung durch Evolution in der Natur verantwortlich, sondern zeigt, dass Planung, Design und Schöpfungsmacht der einzige Ursprung für das globale System sind. Das Fangen, Quälen, Töten und Verdauen von anderen Lebewesen gehört ebenfalls damit zu Gottes vollkommenen Plan – jedes Tier wurde mit Bedacht so erschaffen, wie wir es heute beobachten können und ist in eine Welt hineingesetzt worden, die auf ihn und andere Lebewesen perfekt aufeinander abgestimmt ist, denn „alles auf der Welt ist schon seit langer Zeit vorherbestimmt“ (Prediger 6:10 – Hoffnung für Alle) weshalb auch Todesstrukturen dazu gezählt werden müssen! Wenn die Tatsache vor Augen gehalten wird, dass menschlich gesehen man die Eigenschaften in der Natur für grausam, abartig oder gar dämonisch bzw. satanisch hält, was verrät dies einem über sein eigenes Gottesbild? Was verrät die Schöpfung über Gott? Warum weisen wir positive Eigenschaften automatisch dem Schöpfer zu, lassen aber die für uns negativen Konstruktionen außer Acht? Vergessen wir niemals: Als Wahrheitssucher müssen wir jede erdenkliche Wahrheit annehmen, auch wenn dies bedeutet, ein altes Weltbild verwerfen zu müssen, auch wenn dies bedeutet, eine Realität akzeptieren zu müssen, die uns persönlich zuwider ist! Wenn die Religion, sein eigener Glaube, realitätsfern zur Wahrheit ist, sollte man nicht als aufrichtiges Individuum dieses als Lüge identifizierte Weltbild verwerfen?

Schlussfolgerung

Die Tatsache, dass Todesstrukturen ubiquitär uns umgeben, lässt sich aus menschlicher Sicht nicht mit einem liebevollen Schöpfer vereinbaren, so wie ihn die Bibel beschreibt. Aus der ernüchternden Beweislage lassen sich deshalb mehrere Rückschlüsse ziehen: (A) Es gibt keinen Gott, sondern das Leben ist ein Prozess und eine Ansammlung von zufälligen Ereignisketten, weshalb wir moralische Gründe für ein gerechtes Leben niemals finden werden, sondern alles seinen Lauf nimmt, gegliedert auf Zeit, als unvorhergesehenes Ereignis, sowie das Überleben des Stärkeren, durch gewaltsames Unterdrücken bzw. Töten. (B) Gott ist tot, und deshalb kann kein übernatürliches Wesen Einfluss auf die Kettenreaktionen nehmen, die seit der Erschaffung von Materie ins Leben gerufen worden sind, weshalb alles Sein einzig und allein dem Existentialismus vollständig ausgesetzt ist. (C) Es gibt einen Gott, doch dieser ist wie es der Pantheismus beschreibt reine Energie, und folgt nicht einer menschlichen Logik, oder Eigenschaften wie Liebe und Gerechtigkeit für den Organismus des Einzelnen, da dessen Sein nicht auf Persönlichkeit basiert. (D) Es gibt einen Gott, doch die Eigenschaften, die die Bibel beschreibt sind nicht zutreffend, weshalb es falsch wäre, ein Wesen, das weit unseren Dimensionen ist, durch Anthropomorphismus zu vermenschlichen. Daraus resultiert, dass die Bibel nur ein Buch von Menschen ist, ohne göttliche Inspiration, da sich der Glaube daraus sich nicht auf die Realität übertragen lässt. Die Lehren aus ihr, besonders die Bergpredigt Christus, wären zwar für die menschliche Natur, dass soziale Zusammenleben förderlich, doch nicht zwingend umsetzbar erforderlich, da die Glaubwürdigkeit der Hoffnung in Frage gestellt ist. (E) Es gibt einen Gott, und die Eigenschaften, die die Bibel über ihn beschreibt sind zutreffend, doch unbekannte Ereignisse haben dazu geführt, dass Todesstrukturen zu dem Hauptbestandteil des Lebens geworden sind.